Ob langer Leerstand, der Verdacht auf einen Leitungsschaden oder einfach zur Überprüfung, Gründe für die Durchführung einer Dichtheitsprüfung der Wasserleitung kann es viele geben. Doch wie läuft eine solche Überprüfung ab? Dazu liefert der nachfolgende Ratgeber die Antworten, indem die unterschiedlichen Verfahren vorgestellt werden.
Zwei Verfahren zur Auswahl
Wer jetzt seine Wasserleitungen auf Dichtheit prüfen möchte, der kann auf zwei Verfahren zurückgreifen. Konkret kann man bei der Überprüfung als Prüfmittel entweder Wasser oder Druckluft und Inertgase einsetzen. Beide Verfahren haben bei der Prüfung ihre Vor- und Nachteile. Unabhängig von den Vor- und Nachteilen sind bei der Prüfung die gültigen Normen einzuhalten.
Prüfung per Wasser
Bei der Dichtheitsprüfung einer Wasserleitung wird entweder durch Öffnen vom Wasserzufluss oder durch die Einleitung von Wasser, die Prüfung vorgenommen. Sicherlich ist Wasser bei der Dichtheitsprüfung Wasserleitung sehr einfach umzusetzen, was ein großer Vorteil sein kann. Doch diese Methode der Überprüfung hat auch zwei große Nachteile. Der erste Nachteil: hat die Leitung tatsächlich ein Leck, kann es durch den Wasseraustritt bei der Prüfung zu einem Schaden kommen. Dies ist insbesondere dann ein Risiko, bei verlegten Wasserleitungen in Wänden und Decken. Der weitere Nachteil bei der Überprüfung mit Wasser ist die Hygiene. Den durch das Einfüllen von Wasser in die Leitung, können zum einen gefährliche Ablagerungen ins Wassernetz gespült werden, aber auch die Wasserleitungen damit geschädigt werden. Gerade aufgrund der Hygiene verwendet man Wasser bei solchen Überprüfungen kaum noch.
Prüfung mit Druckluft
Neben der Methode der Dichtheitsprüfung der Wasserleitung mit Wasser, gibt es diese noch mit Druckluft und Inertgasen. Die Anwendung dieser Überprüfung ist denkbar einfach. Die Wasserleitungen werden verschlossen, dann wird Druckluft oder ein Inertgas in die Leitung mittels einer speziellen Einrichtung einströmen gelassen. Die Einrichtung für die Prüfung ist mit einem Manometer versehen, hat die Leitung ein Leck, wird dieses über einen Druckabfall am Manometer deutlich. Hält die Leitung den Druck, hat man den Nachweis der Dichtigkeit. Bei der Dichtheitsprüfung der Wasserleitung mit Druckluft und Inertgas muss eines beachtet werden, der Druck darf nicht zu groß sein. Ist der Druck während der Prüfung zu groß, kann diese dadurch beschädigt werden. Dies gilt es natürlich zu verhindern, daher darf der maximale Druck in der Leitung nach Norm nicht mehr als drei Bar betragen. Damit kann man dieses Verfahren der Dichtheitsprüfung der Wasserleitung auch bei Kunststoffrohren ohne Bedenken einsetzen.
Es ist generell davon abzusehen, eine solche Überprüfung ohne entsprechende spezielle Vorkenntnisse selbst durchzuführen. Denn die Druckluft, aber auch das Inertgas muss immer hygienisch sauber sein. Gerade bei einem Druckluftkompressor kann diese aber auch öl- und fettbeständig sein. Wird ein solcher Kompressor bei einer Dichtheitsprüfung der Wasserleitung eingesetzt, würden damit die Wasserleitungen verschmutzt werden. Aufwändige Reparatur- und Reinigungsarbeiten sind dann die Folge.